Die Sankt Peter und Paul Kirche in der Żabi Kruk Strasse in Danzig ist eine historische Pfarrkirche der Alten Vorstadt. Gebaut wurde sie in den Jahren 1396 - 1516 und gehört zu den größten gotischem Kirchen Danzigs. Im XV Jhrh. wurde in dieser Kirche eine Kapelle für Schiffszimmerer eingerichtet. Schon Im Jahre 1436 entstand an dieser Kirche eine Pfarrschule, bekannt wegen des guten Niveaus des Unterrichts. Bis zum Anfang des vorigen Jahrhunderts erfreute sie sich großer Popularität. Im Jahre 1456 wurde hier vom Bischof vom Kujavien eine selbstständige Pfarre gegründet.
Unter den Pfarrern dieser Kirche gab es bedeutende Vertreter der Wissenschaft, bekannte Humanisten und Theologen. Erwähnenswert sind Johann Walter aus Chojnice, ein großer Bücherfreund, Tiedemann Giese - ein Freund und Berater von Nicolaus Kopernikus, später Kulmer Bischof, Mauritius Ferber - ein hervorragender Diplomat, auch später Bischof, Bartholomäus Nigrinus - Absolvent der Frankfurter Universität, Pädagoge und Initiator eines ökumenischen Dialogs.
Im Jahre1557 wurde die Kirche von Lutheranern übernommen, nach 1622 ganz offiziell von Kalvinisten und gehörte dieser Glaubensgemeinschaft bis 1945.
Mit dieser Kirche waren Geschicke vieler berühmter Danziger verbunden. Zu ihnen gehört vor allem Johann Uphagen, Mitglied des Stadtrates, Reeder, Kaufmann und Sammler, Eigentümer des sehr bekannten Bürgerhauses in der Langgasse 12, wo es ab 1798 ein Museum Bürgerlicher Inneneinrichtungen gegeben hat. Mit der St. Peter und Paul Kirche war auch der berühmte Maler und Zeichner Daniel Chodowiecki verbunden, der hier er seine Taufe empfangen hat. Im Jahre 1797 wurde Chodowiecki zum Direktor der Kunstakademie in Berlin berufen, seine künstlerischen Errungenschaften machten ihn in ganz Europa berühmt. Im XVIII Jhrh. wurde der hiesige Prediger Johann Reinhold Forster bekannt, ein berühmter Reisender und Naturwissenschaftler, der gemeinsam mit James Cook eine Seereise von London aus in die Antarktis unternommen hat. Bekannt ist auch Graf von Schwerin, auch Mitglied der hiesigen Pfarre.
Während des Sturmes der Roten Armee auf Danzig im Jahre 1945 wurde die Kirche bombardiert, nachträglich auch noch in Brand gesteckt. Das Dachgestühl des südlichen Seitenschiffes, des Mittelschiffes und des Chorraumes stürzten ein. Auch die meisten Gewölbe stürzten ein. Drei Pfeiler zwischen den Schiffen wurden zerstört. Artilleriegeschosse zertrümmerten den Turmgiebel.
Seit 1958 übernahm die katholische Kirche die Angelegenheiten des Wiederaufbaues von St. Peter und Paul. Die Behörden erteilten erst ab 1972 ihre formelle Einwilligung zum Wiederaufbau. Einige Jahre später konnte man mit dem dreißig Jahre dauernden Wiederaufbau beginnen. Im Oktober 2000 wurde das Mittelschiff mit sehr schön restaurierten Gewölben wieder zur Benutzung freigegeben. Eine Erneuerung der Einweihung der Kirche erfolgte am 10 September 2006.
Die Kirche ist 62 m lang und 26 m breit, Die Nutzfläche beträgt 1392 m2. Der Turm hat eine Höhe von 41 Meter.
Bemerkenswert ist der neue Hauptaltar im Stil und Bauweise an den Barockstil anlehnend. Mit dem Bau fing man im Jahre 2000 an. In diesem Altar werden bis zu 60% authentische Teile wiederverwendet werden, die aus einer Kirche in Stanisławów (jetzt in der Ukraine gelegen) stammen und im Jahre 1946 gerettet werden konnten. Zu den wertvollsten Gegenständen der Kirche gehört auch das auch aus Stanisławów stammende Bildnis der Gnadenreichen Muttergottes aus dem Jahre 1742.
Im nördlichen Seitenschiff befindet sich ein Renaissancealtar des hl. Klemens Dworzak aus dem Jahre 1644. Die Betreuung wurde von der Zunft der Bäcker und Zuckerbäcker übernommen. In der Nähe befindet sich auch ein vom Seniorenrat benutztes Gestühl aus dem Jahre 1650. Das Epitaph der Familie Moir im Chorraum stammt aus dem Jahr 1769.
Die sehr wertvolle Barockkanzel aus dem Jahre 1696 wurde im Jahre 1944 ausgelagert und konnte auf diese Weise vor Vernichtung gerettet werden.
Äußerst wertvoll ist die Sammlung von Kronleuchtern aus dem XVII Jhrh.
In der Grabkapelle der Familie Uphagen aus dem Jahre 1774 kann man ein Epitaph von antiker Form und eine Einfriedung im Rokokostil bewundern.
Im südlichen Settenschiff befindet sich ein Gestühl aus dem XVIII Jhrh,,das der Seglerzunft gehörte, sowie ein Gestühl der Böttcherzunft aus dem Jahre 1617.
Im nördlichen Seitenschiff befindet sich ein romanischer Taufstein, der jetzt als Weihwasserbehälter dient.
Die Rekonstruktion der Orgelempore wird weitergeführt . Es werden originelle hölzerne Elemente aus der Barockzeit verwendet. Dasselbe bezieht sich auf den Ecce Homo Altar und den Altar des hl. Kajetan und eine Empore für Sänger mit einem originellen Kamin. Weitergeführt werten auch Rekonstruktionsarbeiten an beschädigten Grabplatten. Bruchstücke dieser Grabplatten müssen zusammengeklebt werden.
Ein hölzernes Portal zur Sakristei benötigt auch sorgfältiger Restaurierung.
Ein Bruch in der Wand der nordwestlichen Ecke der Kirche muss beseitigt und die Stelle verstärkt werden.
Sie sind herzlich eingeladen zum erneuten Besuch in unserer Kirche. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Danzig.